Das Verschwinden der Heimat | Zur Gefühlslage der Nation
Das Verschwinden der Heimat
Zur Gefühlslage der Nation
Heimat entsteht erst im Blick zurück, im Augenblick des Innewerdens ihres Verlusts. Umfragen zufolge fühlt sich nur einer von vier Deutschen dort auch zu Hause, wo er lebt. Wir sind wieder zu Nomaden geworden, und tatsächlich: Kaum einer stirbt noch dort, wo er geboren wird. Es gibt heute im Zeitalter der globalen Haltlosigkeit eine neue Sehnsucht nach Heimat.
Martin Hechts Expedition in die globale Provinz zeigt, dass Heimatlosigkeit längst kein individuelles Schicksal mehr ist, sondern das einer ganzen Gesellschaft: die Konsequenz der Globalisierung. Bleibt am Ende nur globale Provinz und stilisierter Heimat-Ersatz zwischen Stadl und Style, Volkstümelei und Kosmopolitismus? Was verlieren wir, was gewinnen wir in diesem Prozess?